Neuerscheinung: Friedlose Figuren. Von Hendrik Blumentrath
27. März 2015
Zur Feindschaftsgeschichte des Terroristen
München: Fink 2015
Zitation
Für die Moderne sind Verkehrs-, Medien- und Zirkulationssysteme unabdingbar. Mit ihrer Bedrohung tritt Ende des 19. Jahrhunderts eine grundlegend neue Form der Feindschaft in die Welt: Terroristische Akte erzeugen in permanenter Anschlusskommunikation eine ebenso permanente Sicherheitskrise. Für die Genealogie einer Feindschaftsfigur, die wie keine andere unsere Gegenwart bestimmt, ist indes noch eine zweite – medientechnische – Neuerung entscheidend: eine elektronische Kombinatorik, die seit den 1970er Jahren in diskreten Zeichenketten eine Prognostik von Serien und Reihen wahrscheinlicher Täter und Ereignisse liefert. Sehr genau verzeichnet werden jene Umbrüche in der Literatur – einer Literatur, die von der Heraufkunft konkurrierender Zeichenpraktiken geprägt ist und davon berichten kann, wie Figuren der Feindschaft ihre Umrisse annehmen oder wieder verlieren. (Verlag)
Dr. Hendrik Blumentrath ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2008 bis 2010 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Professur für Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Methoden (Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza) der Universität Konstanz. Er wurde 2011 mit der vorliegenden Arbeit promoviert.